Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Punkte | 3 | 3 | 7 | 4 | 10 | 5 | 3 | 0 | 5 | 2 | 0 | 5 | 4 | 3 | 2 | 56 |
Aufgabe (3 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Der affine Raum.
- Eine rationale Parametrisierung einer affin-algebraischen Kurve .
- Ein Morphismus zwischen quasiaffinen Varietäten.
- Ein lokaler Ring.
- Der Singularitätsgrad zu einem numerischen Monoid .
- Das Nullstellengebilde zu einem homogenen Ideal .
- Man nennt den affinen Raum über der Dimension .
- Zwei rationale Funktionen und mit
, ,
heißen eine rationale Parametrisierung der algebraischen Kurve , wenn
ist und nicht konstant ist.
- Eine stetige Abbildung
heißt Morphismus, wenn für jede offene Teilmenge und jede algebraische Funktion gilt, dass die zusammengesetzte Funktion
zu gehört.
- Ein kommutativer Ring heißt lokal, wenn genau ein maximales Ideal besitzt.
- Man nennt die Anzahl der Lücken, d.h. der natürlichen Zahlen , den Singularitätsgrad von .
- Man nennt
das projektive Nullstellengebilde zu .
Aufgabe (3 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über die polynomiale Parametrisierung einer ebenen Kurve.
- Der Satz über die Überdeckung und das Einheitsideal.
- Der Satz über die Schnittmultiplizität und die Multiplizität.
- Sei ein Körper und seien zwei Polynome. Dann gibt es ein Polynom , , mit . D.h. das Bild einer polynomial parametrisierten Kurve liegt in einer ebenen algebraischen Kurve .
- Sei ein algebraisch abgeschlossener Körper und seien
, ,
Polynome mit
- Sei ein algebraisch abgeschlossener Körper, sei , , ein Polynom in homogener Zerlegung und
eine Gerade durch den Nullpunkt , die keine Komponente von sei. Dann ist
Aufgabe (7 Punkte)
Beweise den Satz über irreduzible Teilmengen und Verschwindungsideale.
Sei kein Primideal. Bei ist , also ist nicht irreduzibel nach Definition. Andernfalls gibt es Polynome mit , aber . Dies bedeutet, dass es Punkte mit und gibt. Wir betrachten die beiden Ideale und . Daher ist
nach Lemma 3.8 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) (3). Wegen und sind diese Inklusionen echt. Andererseits ist
so dass eine nicht-triviale Zerlegung von vorliegt und somit nicht irreduzibel ist.
Sei nun nicht irreduzibel. Bei ist kein Primideal. Sei also mit der nicht-trivialen Zerlegung . Sei und . Wegen gibt es einen Punkt
, .
Also gibt es auch ein , , und somit . Ebenso gibt es , . Für einen beliebigen Punkt ist , da auf und auf verschwindet. Also ist und daher ist kein Primideal.
Aufgabe (4 Punkte)
Wir betrachten die reelle algebraische Kurve
Zeige, dass durch
eine Parametrisierung von gegeben ist, die surjektiv und abgesehen von einem Punktepaar injektiv ist.
Für einen beliebigen Winkel ist
das Bild der Abbildung gehört also zur Kurve. Es sei
ein Punkt der Kurve. Es ist
Bei ist auch und wir haben die beiden Urbilder . Bei dividieren wir durch und erhalten
Es liegt die Kreisgleichung vor, daher gibt es ein eindeutig bestimmtes mit
und
Dann ist auch
Aufgabe weiter
Es sei ein Körper. Wir betrachten zu jedem die Abbildung
die einem Nullstellentupel das Koeffiziententupel (ohne die ) des normierten Polynoms
zuordnet.
- Beschreibe explizit für .
- Beschreibe explizit für .
- Begründe, dass die polynomiale Abbildungen sind.
- Zeige, dass die Fasern von endlich sind.
- Wann ist die Faser zu einem Tupel leer?
- Was ist die maximale Anzahl in einer Faser? Man gebe Beispiele, dass diese Maximalanzahl für erreicht wird.
- Sei nun algebraisch abgeschlossen. Zeige, dass surjektiv ist.
- Bei
handelt es sich wegen
um die Abbildung
- Bei
handelt es sich wegen
um die Abbildung
- Sei und zwischen und fixiert. Dann ist der Koeffizient des Polynoms aufgrund des Distributivgesetzes gleich
wobei das Vorzeichen von der Parität von abhängt. Somit liegt in jeder Komponente eine polynomiale Abbildung vor.
- Ein Tupel gehört genau dann zur Faser über dem Koeffiziententupel
, wenn
ist. Dies bedeutet insbesondere, dass die Nullstellen von sein müssen. Da ein Polynom nur endliche viele Nullstellen besitzt, gibt es auch nur endlich viele Permutationen davon.
- Die Faser zu einem Koeffiziententupel ist genau dann leer, wenn das dadurch gegebene Polynom nicht vollständig in Linearfaktoren zerfällt.
- Die maximale Anzahl in einer Faser ist . Die Faser besteht aus den (geordneten) Nullstellentupeln zu dem durch das Koeffiziententupel gegebenen Polynom, wenn dieses vollständig in Linearfaktoren zerfällt (andernfalls ist die Faser leer). Da es maximal Nullstellen gibt, kann man höchstens geordnete Tupel daraus bilden. Wenn es verschiedene Nullstellen gibt, so kann man daraus durch Permutationen genau geordnete Tupel bilden. Beispielsweise wird das Nullstellentupel auf ein Koeffiziententupel abgebildet, dessen Faser aus all den Permutationen davon besteht.
- Wenn algebraisch abgeschlossen ist, so zerfällt jedes normierte Polynom in normierte Linearfaktoren, was nach Teil (5) bedeutet, dass die Faser nicht leer ist. Dies bedeutet insgesamt die Surjektivität von .
Aufgabe (5 Punkte)
Beweise den Satz über den Koordinatenring des affinen Raumes.
Wir beweisen die Aussage durch Induktion über die Anzahl der Variablen. Bei folgt die Aussage daraus, dass ein Polynom vom Grad maximal Nullstellen besitzt. Zum Induktionsschritt sei ein Polynom, das an allen Punkten von verschwindet. Wir schreiben als
mit Polynomen . Wir müssen zeigen, dass ist, was zu für alle äquivalent ist. Sei also (ohne Einschränkung) angenommen, dass nicht das Nullpolynom ist. Nach Induktionsvoraussetzung ist es dann auch nicht die Nullfunktion, d.h. es gibt einen Punkt mit . Damit ist ein Polynom in der einen Variablen vom Grad und ist nach dem Fall einer Variablen nicht die Nullfunktion.
Aufgabe (3 Punkte)
Bei ist der Restklassenring der Nullring und die Aussage ist klar, sei also . Sei ein Repräsentant einer Einheit aus , und sei derart, dass
in ist. Dies bedeutet
in . Wenn keine Einheit wäre, so wäre und dann ergäbe sich der Widerspruch
Also ist selbst eine Einheit.
Aufgabe (0 Punkte)
Lösung /Aufgabe/Lösung
Aufgabe (5 Punkte)
Beweise den Satz über die universelle Eigenschaft der Monoidringe.
Lösung Kommutative Monoidringe/Universelle Eigenschaft für R-Algebren mit Monoidabbildung/Fakt/Beweis/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (2 Punkte)
Sei und sei ein Untermonoid. Zeige, dass genau dann eine Einheit ist, wenn aufgefasst in eine Einheit ist.
Sei . Wenn in eine Einheit ist, so gilt dies erst recht in , da ja das zu inverse Element auch zu gehört. Sei nun eine Einheit in . Dann muss zunächst sein. Das Inverse zu mit ist in durch gegeben. Wegen
gehört dies auch zu .
Aufgabe (0 Punkte)
Lösung /Aufgabe/Lösung
Aufgabe (5 Punkte)
Es sei ein Körper. Beweise die Produktregel für das formale Ableiten
Die Produktregel besagt
, , besitzt, genügt es, die Aussage für zu zeigen. Die gleiche Überlegung zeigt, dass man lediglich betrachten muss. Dann gilt einerseits
und andererseits
so dass Gleichheit gilt.
Aufgabe (4 Punkte)
Da die Situation symmetrisch in den Variablen ist, genügt es, die Situation auf zu betrachten. Die inhomogene Gleichung der Kurve lautet dort
Die partiellen Ableitungen sind
Wir ziehen das -fache der ersten Ableitung von der Kurvengleichung ab und erhalten die Bedingung
Dies setzen wir in die Kurvengleichung und in die zweite Ableitung ein und erhalten
und
Wegen letzterer Gleichung ist ausgeschlossen. Also müsste für einen singulären Punkt
gelten, was nicht sein kann.
Aufgabe (3 Punkte)
Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper, sei und sei
der durch die Projektion weg vom Punkt
definierte Morphismus. Bestimme das Urbild des Punktes .
Die Urbildgerade zum Punkt wird durch die homogene Gleichung beschrieben. Es geht also um den Durchschnitt
Dies führt auf die homogene Bedingung
Somit ist
wobei eine Quadratwurzel von sei, und die beiden Lösungen sind
Aufgabe (2 Punkte)
Bestimme die Fixpunkte der Abbildung
Da die Koordinaten eines Punktes auf der projektiven Geraden bis auf Multiplikation mit einem Skalar eindeutig festgelegt sind, haben wir die Bedingung
also und . Dies führt auf . Da nicht beide Koordinaten sein dürfen, darf hier überhaupt keine Koordinate gleich sein, und somit ist . Da wir zu normieren können, gibt es die beiden Fixpunkte