Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Speerwurf der Frauen

Der Speerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 18. und 20. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

25. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinSpeerwurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer23 Athletinnen aus 17 Ländern
AustragungsortDeutschland München
WettkampfortOlympiastadion München
Wettkampfphase18. August (Qualifikation)
20. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleElina Tzengko (Griechenland GRE)
SilbermedailleAdriana Vilagoš (Serbien SRB)
BronzemedailleBarbora Špotáková (Tschechien CZE)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Europameisterin wurde die Griechin Elina Tzengko.
Sie gewann vor der Serbin Adriana Vilagoš.
Bronze ging an die in der Vergangenheit überaus erfolgreiche Tschechin Barbora Špotáková. Unter anderem war sie zweifache Olympiasiegerin (2008/2012), dreifache Weltmeisterin (2007/2011/2017) und Europameisterin von 2014. Darüber hinaus hielt sie seit 2008 den hier immer noch aktuellen Weltrekord.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 72,28 m Tschechien Barbora Špotáková Stuttgart, Deutschland 13. September 2008[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 67,90 m Deutschland Christin Hussong EM Berlin, Deutschland 10. August 2018

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die griechische Europameisterin Elina Tzengko im Finale mit 65,81 m, womit sie 2,09 m unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 6,47 m.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

23 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Zwei von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 61,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den zehn nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werferinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 57,40 m.

Gruppe A

18. August 2022, 8:57 Uhr MESZ

PlatzNameNationResultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
1Liveta JasiūnaitėLitauen Litauen61,8556,1261,85
2Elina TzengkoGriechenland Griechenland61,2857,2061,28
3Victoria HudsonOsterreich Österreich60,49x60,49
4Annika-Marie FuchsDeutschland Deutschland59,9053,7654,0359,90
5Līna MūzeLettland Lettland57,6953,7654,0357,69
6Nikol TabačkováTschechien Tschechien57,5450,7555,8457,54
7Hanna HazkoUkraine Ukraine57,3954 2257,3955,20
8Arantza MorenoSpanien Spanien56,0254,8756,02x
9Bekah WaltonVereinigtes Konigreich Großbritannien54,2054,2049,5349,67
10Jana Marie LowkaDeutschland Deutschland52,9852,8552,6652,98
11Anni-Linnea AlanenFinnland Finnland52,0950,2452,0951,81

Gruppe B

18. August 2022, 10:15 Uhr MESZ

PlatzNameNationResultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
1Barbora ŠpotákováTschechien Tschechien60,7556,3660,75
2Madara PalameikaLettland Lettland60,5654,1860,7557,96
3Martina RatejSlowenien Slowenien58,8655,0658,86
4Nikola OgrodníkováTschechien Tschechien57,82x57,8257,76
5Adriana VilagošSerbien Serbien57,70xx57,70
6Réka SzilágyiUngarn Ungarn57,4053,4557,40x
7Sara KolakKroatien Kroatien57,31xx57,31
8Eda TuğsuzTurkei Türkei56,33xx56,33
9Lea WipperDeutschland Deutschland55,0751,5153,5855,07
10Gedly TugiEstland Estland54,3854,38x52,89
11Sanne ErkkolaFinnland Finnland54,0450,74x54,04
12Alizée MinardFrankreich Frankreich52,5049,75x52,50

Finale

Überraschende Europameisterin: Elina Tzengko

20. August 2022, 20:21 Uhr MESZ

PlatzNameNationResultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
4. Versuch
(m)
5. Versuch
(m)
6. Versuch
(m)
1Elina TzengkoGriechenland Griechenland65,8160,8265,8159,40x64,57
2Adriana VilagošSerbien Serbien62,0151,1555,1459,6456,0360,3262,01
3Barbora ŠpotákováTschechien Tschechien60,6859,0460,31xx59,9960,68
4Réka SzilágyiUngarn Ungarn60,5752,2860,5755,14x56,2957,29
5Martina RatejSlowenien Slowenien59,3652,0553,7959,36xx53,79
6Liveta JasiūnaitėLitauen Litauen58,9557,3958,7356,5358,95xx
7Līna MūzeLettland Lettland58,1154,3358,1156,8357,69x55,02
8Nikol TabačkováTschechien Tschechien57,9351,8451,6557,93xxx
9Madara PalameikaLettland Lettland56,55xx56,55nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10Victoria HudsonOsterreich Österreich56,0756,07xx
11Annika-Marie FuchsDeutschland Deutschland54,5252,8054,52x
12Nikola OgrodníkováTschechien Tschechien54,4852,11x54,48

Nur vier Werferinnen übertrafen in diesem Wettbewerb die Marke von sechzig Metern. Einzig die Griechin Elina Tzengko erzielte mit 60,82 m im ersten Durchgang eine Weite, die jenseits dieser sechzig Meter lag. In Runde zwei gelangen Tzengko 65,81 m, womit sie ihre Führung erheblich ausbaute. Die Ungarin Réka Szilágyi brachte sich mit ihrem zweiten Wurf von 60,57 m auf den zweiten Platz. Die in dieser Konkurrenz in der Vergangenheit weitaus erfolgreichste Athletin war die Tschechin Barbora Špotáková, die jedoch nicht mehr die Form ihrer großen Zeit hatte. Mit 60,31 m übernahm sie nach dem zweiten Durchgang den dritten Rang.

In der fünften Versuchsserie schloss die Serbin Adriana Vilagoš zu den 60-Meter-Werferinnen auf. Mit 60,32 m verdrängte sie Špotáková vom Bronzerang, während Szilágyi weiterhin Zweite blieb.

Die Entscheidung fiel in Runde sechs. Zunächst verbesserte sich Špotáková mit 60,68 m auf den zweiten Platz. Doch dabei blieb es nicht. Auch Vilagoš steigerte sich noch einmal auf jetzt 62,01 m, womit sie zurück auf einem Medaillenrang war und Špotáková auf den dritten Rang verdrängte. Szilágyi konnte nicht mehr kontern, während Tzengko mit 64,57 m noch einmal ihre Dominanz unterstrich.

Damit gewann Elina Tzengko überraschend den Titel der Europameisterin. Silber ging an Adriana Vilagoš, die Weltrekordinhaberin Barbora Špotáková wurde Gewinnerin der Bronzemedaille und Réka Szilágyi belegte um elf Zentimeter geschlagen den vierten Platz.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. April 2023
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