Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/100 m Hürden der Frauen

Der 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 wurde am 12. und 13. August 1971 im Olympiastadion von Helsinki ausgetragen.

10. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin100-Meter-Hürdenlauf der Frauen
StadtFinnland Helsinki
StadionOlympiastadion
Teilnehmerinnen17 Athletinnen aus 13 Ländern
Wettkampfphase12. August: Vorläufe/Halbfinale
13. August: Finale
Medaillengewinnerinnen
Gold GoldKarin Balzer (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Silbermedaillen SilberAnnelie Ehrhardt (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Bronzemedaillen BronzeTeresa Sukniewicz (Polen 1944 POL)
Das Olympiastadion von Helsinki im Jahr 2005

Den Hürdensprinterinnen aus der DDR gelang in diesem Wettbewerb ein Doppelsieg. Es gewann die Europameisterin von 1966 sowie 1969 und Olympiasiegerin von 1964 über 80 Meter Hürden Karin Balzer (frühere Karin Richert), gleichzeitig auch Halterin des Weltrekords über 100 Meter Hürden. Den zweiten Platz belegte Annelie Ehrhardt, geborene Annelie Jahns. Bronze ging an die Polin Teresa Sukniewicz.

Rekorde

Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Wegen des Wegfalls der Reaktionszeit des Zeitnehmers bei elektronischer Zeitnahme stand in der Diskussion, einen sogenannten Vorschaltwert einzuführen, um die handgestoppten Leistungen nicht automatisch besser zu stellen. Doch es blieb dann bei der korrekten Angabe dieser Zeiten, die später auch offiziell mit Hundertstelsekunden nach dem Komma geführt wurden.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 12,6 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Karin Balzer Ost-Berlin (heute Berlin), DDR (heute Deutschland) 31. Juli 1971[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 13,3 s EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordeinstellungen / -verbesserungen

Der bestehende EM-Rekord zweimal eingestellt und dreimal verbessert:

  • Rekordegalisierungen:
  • Rekordverbesserungen:
    • 13,2 s – Karin Balzer (DDR), erstes Halbfinale am 12. August bei einem Gegenwind von 0,8 m/s
    • 13,1 s – Annelie Ehrhardt (DDR), zweites Halbfinale am 12. August bei einem Rückenwind von 0,2 m/s
    • 12,9 s – Karin Balzer (DDR), Finale am 13. August bei Windstille

Bestehende Rekorde

Weltrekord 13,29 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Karin Balzer EM Athen, Griechenland 20. September 1969[2]
Europarekord
Meisterschaftsrekord

Rekordegalisierung / -verbesserungen

Der bestehende EM-Rekord wurde einmal eingestellt und dreimal verbessert:

  • Rekordeinstellung:
  • Rekordverbesserungen:
    • 13,20 s – Karin Balzer (DDR), erstes Halbfinale am 12. August bei einem Gegenwind von 0,8 m/s
    • 13,11 s – Annelie Ehrhardt (DDR), zweites Halbfinale am 12. August bei einem Rückenwind von 0,2 m/s
    • 12,94 s – Karin Balzer (DDR), Finale am 13. August bei Windstille

Vorrunde

12. August 1971, 12:30 Uhr

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten fünf Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zeitschnellste Läuferin – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Wie es zu dieser Ansetzung von Vorläufen konnte, ist kaum nachvollziehbar. Lediglich siebzehn Hürdensprinterinnen waren am Start, aus denen problemlos die acht Besten – die jeweils ersten beiden eines Laufs plus zwei weitere Zeitschnellste – über drei Vorläufe direkt ins Finale hätten einziehen können. Stattdessen schied aus den angesetzten Rennen eine einzige Teilnehmerin aus. Im zweiten Vorlauf mussten die Athletinnen lediglich das Ziel erreichen, um in die nächste Runde zu gelangen. So zogen die verbliebenen sechzehn Sportlerinnen ins Halbfinale ein.

Vorlauf 1

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Valeria BufanuRumänien 1965 Rumänien13,513,46
2Teresa NowakPolen 1944 Polen13,613,56
3Gun OlssonSchweden Schweden14,014,04
4Sirkka NorrlundFinnland Finnland14,114,05
5Jeanne SchoebelFrankreich Frankreich14,314,30
6Sheila GarnettVereinigtes Konigreich Großbritannien15,215,15

Vorlauf 2

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Karin BalzerDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR13,3 CRe13,30
2Danuta StraszyńskaPolen 1944 Polen13,5000013,50
3Margit BachDeutschland BR BR Deutschland13,6000013,62
4Ileana OngarItalien Italien14,5000014,51
5Ingunn EinarsdóttirIsland Island15,9000015,92

Vorlauf 3

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Annelie EhrhardtDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR13,3 CRe13,29 CRel e
2Teresa SukniewiczPolen 1944 Polen13,4000013,38000000
3Tatjana PolubojarowaSowjetunion 1955 Sowjetunion13,5000013,53000000
4Meta AntenenSchweiz Schweiz13,5000013,54000000
5Jacqueline AndréFrankreich Frankreich14,4000014,44000000
6Margaret MurphyIrland Irland15,1000015,09000000

Halbfinale

12. August 1971, 18:50 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen – hellblau unterlegt – für das Finale.

Lauf 1

Wind: −0,8 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Karin BalzerDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR13,2 CR13,20 CR
2Valeria BufanuRumänien 1965 Rumänien13,3 00013,31000
3Teresa NowakPolen 1944 Polen13,500013,46000
4Meta AntenenSchweiz Schweiz13,5 00013,47000
5Margit BachDeutschland BR BR Deutschland13,800013,78000
6Jacqueline AndréFrankreich Frankreich14,100014,05000
7Sirkka NorrlundFinnland Finnland15,600015,55000
DNSIngunn EinarsdóttirIsland Island

Lauf 2

Jeanne Schoebel (links) schied als Sechste des zweiten Halbfinals aus

Wind: +0,2 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Annelie EhrhardtDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR13,1 CR13,11 CR
2Danuta StraszyńskaPolen 1944 Polen13,400013,39000
3Teresa SukniewiczPolen 1944 Polen13,400013,40000
4Tatjana PolubojarowaSowjetunion 1955 Sowjetunion13,600013,56000
5Gun OlssonSchweden Schweden13,800013,80000
6Jeanne SchoebelFrankreich Frankreich14,100014,11000
7Ileana OngarItalien Italien14,500014,45000
8Margaret MurphyIrland Irland15,200015,20000

Finale

13. August 1971, 18:00 Uhr

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Karin BalzerDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR12,9 CR12,94 CR
2Annelie EhrhardtDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR13,000012,96000
3Teresa SukniewiczPolen 1944 Polen13,200013,21000
4Danuta StraszyńskaPolen 1944 Polen13,300013,34000
5Meta AntenenSchweiz Schweiz13,400013,35000
6Teresa NowakPolen 1944 Polen13,500013,46000
7Valeria BufanuRumänien 1965 Rumänien13,500013,47000
8Tatjana PolubojarowaSowjetunion 1955 Sowjetunion13,700013,69000

Video

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 100 m hurdles - Women. sport-record.de, abgerufen am 30. Juli 2022
  2. Progression of the European Outdoor Records, 100 m Hurdles Women (Memento vom 17. April 2021 im Internet Archive), rfea.es (spanisch/französisch), S. 55 (PDF, 271 kB), abgerufen am 30. Juli 2022
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