Leichtathletik-Europameisterschaften 1966/Kugelstoßen der Frauen

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1966 wurde am 30. August 1966 im Budapester Népstadion ausgetragen.

8. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinKugelstoßen der Frauen
StadtUngarn 1957 Budapest
StadionNépstadion
Teilnehmerinnen14 Athletinnen aus 9 Ländern
Wettkampfphase30. August
Medaillengewinnerinnen
Gold GoldNadeschda Tschischowa (Sowjetunion 1955 URS)
Silbermedaillen SilberMargitta Gummel (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Bronzemedaillen BronzeMarita Lange (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Népstadion bei einer Veranstaltung im Jahr 1953

In diesem Wettbewerb errangen die Athletinnen aus der DDR mit Silber und Bronze zwei Medaillen. Europameisterin wurde Nadeschda Tschischowa aus der Sowjetunion. Margitta Gummel wurde Zweite, Marita Lange belegte Rang drei.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 18,59 m Sowjetunion 1955 Tamara Press Kassel, BR Deutschland (heute Deutschland) 19. September 1965[1]
Europarekord
EM-Rekord 18,55 m EM Belgrad, Jugoslawien 12. September 1962

Der bestehende Meisterschaftsrekord der hier nicht anwesenden Tamara Presssiehe dazu auch Abschnitt "Problemfeld Geschlechtsstatus" unten – wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Nadeschda Tschischowas Siegesstoß von 17,22 m war um 1,33 m kürzer als dieser Rekord. Zum Welt- und Europarekord fehlten 1,37 m.

Problemfeld Geschlechtsstatus

Diskussionen gab es um die Frage des Geschlechtsstatus: Sind alle Sportlerinnen, die bei den Frauenwettkämpfen antreten, tatsächlich, Frauen? Es hatte in der Vergangenheit vor allem bei den beiden überaus erfolgreichen sowjetischen Geschwistern Tamara und Irina Press sowie auch bei anderen Athletinnen, diesbezüglich Zweifel gegeben. Die beiden stellten sich den neu eingeführten sogenannten Sextests nicht, nahmen somit an diesen Europameisterschaften nicht teil und tauchten von da an nie mehr bei Wettkämpfen auf.[2]

Durchführung

Bei nur vierzehn Teilnehmerinnen verzichtete man auf eine Qualifikation, alle Athletinnen stellten sich gemeinsam zum Finale.

Finale

Vizeeuropameisterin Margitta Gummel – zwei Jahre später Olympiasiegerin
30. August 1966, 17.20 Uhr
Platz Name Nation Weite (m)
1Nadeschda TschischowaSowjetunion 1955 Sowjetunion17,22
2Margitta GummelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR17,05
3Marita LangeDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR16,96
4Galina SybinaSowjetunion 1955 Sowjetunion16,65
5Marija TschorbowaBulgarien 1948 Bulgarien15,97
6Gertrud SchäferDeutschland BR BR Deutschland15,95
7Marlene FuchsDeutschland BR BR Deutschland15,89
8Ana SălăgeanRumänien 1952 Rumänien15,48
9Judit BognárUngarn 1957 Ungarn15,17
10Ludmila DuchoňováTschechoslowakei Tschechoslowakei14,93
11Mary PetersVereinigtes Konigreich Großbritannien14,81
12Lidia SharamovichBulgarien 1948 Bulgarien14,61
13Judit MikussUngarn 1957 Ungarn14,35
14Pina ThaniAlbanien 1946 Albanien12,63

Die Europameisterin Nadeschda Tschischowa erzielte im Finale folgende Serie (x – ungültig):
17,22 m – 17,22 m – x – x – 16,55 m – 16,88 m – 16,65 m

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Shot Put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 19. Juli 2022
  2. Zwischen Mann und Frau: Die legendäre Diskuswerferin Tamara Press wird 70. Nie ohne ihren Rasierapparat. In: Die Welt 6. September 1966, welt.de, abgerufen am 19. Juli 2022
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