Skeleton-Weltcup 1999/00

Der Skeleton-Weltcup 1999/00 war eine zwischen dem 27. November 1999 und dem 6. Februar 2000 von der FIBT veranstaltete Wettkampfserie im Skeleton. Bei den Männern gewann Titelverteidiger Andy Böhme den Weltcup. Bei den Frauen gewann erstmals die Britin Alex Hamilton den Titel.
Saisonhöhepunkt waren die Weltmeisterschaften im österreichischen Igls, die erstmals auch für Frauen stattfanden. Eine weitere Aufwertung bekam der Skeletonsport durch eine Entscheidung des IOC-Exekutiv-Komitees Anfang Oktober 1999. Skeleton wurde sowohl für Männer als auch für Frauen in das Olympische Wettkampfprogramm für die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City aufgenommen.[1]

Skeleton-Weltcup 1999/00
Männer Frauen
Sieger
Gesamtweltcup Deutschland Andy Böhme Vereinigtes Konigreich Alex Hamilton
Wettbewerbe
Austragungsorte 04 04
1998/1999

Weltcup-Übersicht

1. Weltcup in Kanada Calgary, 27. November 1999
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen[2] Vereinigtes Konigreich Alex Hamilton Kanada Michelle Kelly Kanada Mellisa Hollingsworth
Männer[3] Vereinigtes Konigreich Kristan Bromley Kanada Jeff Pain Vereinigte Staaten Chris Soule
2. Weltcup in Japan Nagano, 5. Dezember 1999
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen[4] Vereinigtes Konigreich Alex Hamilton Kanada Michelle Kelly Schweiz Maya Bieri
Männer[5] Japan Kazuhiro Koshi Deutschland Andy Böhme Vereinigte Staaten Jim Shea
3. Weltcup in Norwegen Lillehammer, 30. Januar 2000
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen[6] Vereinigtes Konigreich Alex Hamilton Vereinigte Staaten Lea Ann Parsley Schweiz Maya Bieri
Männer[7] Kanada Jeff Pain Norwegen Snorre Pedersen Vereinigtes Konigreich Kristan Bromley
4. Weltcup in Deutschland Winterberg, 6. Februar 2000
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen[8] Kanada Deanna Panting Schweiz Maya Bieri Vereinigtes Konigreich Alex Hamilton
Männer[9] Deutschland Willi Schneider Deutschland Andy Böhme Vereinigte Staaten Chris Soule
Weltmeisterschaften in Osterreich Igls, 12./13. Februar 2000

Gesamtwertung

Frauen

Bei den Frauen erhielten aufgrund der wohl zu erwartenden größeren Startfelder infolge der Erhebung zur olympischen Sportart nunmehr die 20 besten Pilotinnen statt bisher 15 je nach Platzierung Weltcuppunkte. Die Punkteverteilung sah folgendermaßen aus:

Platz 1234567891011121314151617181920
Punkte 3026232018161413121110987654321

Trotz der frohen Kunde von der Aufnahme der Sportart ins Olympische Wettkampfprogramm für 2002 auch bei den Frauen bot der Weltcup immer noch ein unvollständiges Bild. Von den insgesamt 31 Athletinnen, die während der Saison an den Start gingen, nahmen ganze zehn Sportlerinnen an allen Weltcups teil. Speziell die ersten beiden Veranstaltungen in Calgary und Nagano litten unter eher kleinen Startfeldern. So fehlte unter anderem Titelverteidigerin Steffi Hanzlik in Übersee. Athletin der Saison war mit Abstand die Britin Alex Hamilton, die drei von vier Wettbewerben gewann und schon vor dem letzten Rennen in Winterberg so gut wie sicher als Gesamtsiegerin feststand. Mit einem dritten Platz erreichte sie letztlich einen Vorsprung von 25 Punkten vor der zweitplatzierten Maya Bieri. Die Schweizerin, Weltcupgesamtsiegerin von 1997/98, lag aber nach drei Wettbewerben noch auf Rang vier. An zweiter Stelle lag bis dahin die Kanadierin Kelly, die auch in Winterberg nach dem ersten Lauf diesen Platz belegte. Allerdings fuhr Maya Bieri im zweiten Lauf Bestzeit, während die Konkurrenz in Gestalt von Michelle Kelly und Lea Ann Parsley patzte. Am Ende des Tages hatten Bieri und Kelly die gleiche Zahl an Weltcuppunkten. Da die Schweizerin aber einen Podestplatz mehr vorweisen konnte, belegte sie hinter Alex Hamilton den zweiten Platz und verwies Michelle Kelly noch auf Rang drei.

Rang Athlet CAL NAG LIL WIN Punkte[10]
01 Vereinigtes Konigreich Alex Hamilton 1113 113
02 Schweiz Maya Bieri 6332 88
03 Kanada Michelle Kelly 2255 88
04 Vereinigte Staaten Lea Ann Parsley 5424 84
05 Kanada Mellisa Hollingsworth 3576 71
06 Kanada Deanna Panting 96101 69
07 Schweiz Ursi Walliser 47148 54
08 Schweiz Tanja Morel 781512 42
09 Japan Mikiko Yoshioka 12101114 37
10 Vereinigte Staaten Tricia Stumpf 8811 36
11 Deutschland Monique Riekewald 49 32
12 Deutschland Diana Sartor 10913 31
13 Deutschland Steffi Hanzlik 67 30
14 Osterreich Astrid Ebner 1110 21
15 Deutschland Annett Köhler 1111 20
16 Japan Yoshiko Ōta 1312 17
17 Vereinigtes Konigreich Donna Nevens 14142123 14
18 Norwegen Desirée Bjerke 9 12
19 Frankreich Conny Simmchen 1815 9
20 Japan Tomoko Amemiya 1617 9
21 Deutschland Melanie Riedl 13 8
22 Vereinigte Staaten Babs Isak 13 8
23 Neuseeland Liz Couch 151924 8
24 Italien Dany Locati 2016 5
25 Norwegen Hege Lukacs 17 4
26 Osterreich Lydia Mayr 2218 3
26 Italien Lucia Sitzia 2318 3
28 Liechtenstein Caroline Burdet 2420 1
Russland Jekaterina Mironowa DSQ 0
Russland Nadeschda Krilowskaja 23 0
Vereinigtes Konigreich Emma Stewart 2521 0

Männer

Bei den Männern erhielten aufgrund der wohl zu erwartenden größeren Startfelder infolge der Erhebung zur olympischen Sportart nunmehr die 30 besten Piloten statt bisher 25 je nach Platzierung Weltcuppunkte. Die Punkteverteilung sah folgendermaßen aus:

Platz 123456789101112131415161718192021222324252627282930
Punkte 5045413835322927252321201918171615141312111098754321

Auch bei den Männern hatte die Nachricht von der Rückkehr des Skeletonsports in das Olympische Programm eine nachhaltige Wirkung. Nicht weniger als 66 Athleten nahmen mindestens an einem der vier Weltcup-Rennen teil, immerhin 27 davon an allen vier Veranstaltungen. Zudem verlängerten nicht wenige Sportler, die schon die 30 überschritten hatten, ihre Karriere oder wagten gar ein Comeback wie der Schweizer Gregor Stähli, Weltmeister von 1994. Titelverteidiger Andy Böhme lag nach den Weltcups in Übersee hinter dem Briten Bromley auf dem zweiten Rang in der Gesamtwertung. Nach dem Weltcup in Lillehammer war das Rennen vor allem um die Podestplätze jedoch wieder völlig offen. Hinter Bromley lag nun Jeff Pain vor Böhme, dem nunmehr Chris Soule, der Japaner Koshi, Jim Shea und überraschend auch der Norweger Pedersen im Nacken saßen. In Winterberg sollte sich der Wettbewerb entscheiden, mit dem Ausgang hatten aber wohl die wenigsten gerechnet.

Zunächst patzte Bromley, der schon im ersten Lauf nur den 13. Rang belegte und im zweiten Lauf die zweitschlechteste Zeit der verbliebenen 20 Piloten fuhr. Am Ende bedeutete das Rang 17 in der Tageswertung für den Briten. Auch der Japaner Koshi lieferte eine ähnliche Performance, belegte Rang 16 und fiel in der Gesamtwertung weit zurück. Während Altmeister Willi Schneider, immerhin Weltmeister von 1998, in Winterberg gewann, reichte Titelverteidiger Andy Böhme ein zweiter Platz, um letztlich noch mit einigem Vorsprung den Gesamtweltcup zum zweiten Mal gewinnen zu können. Ihm gelang dabei das Kunststück, ohne einen Tagessieg seinen Titel zu verteidigen. Chris Soule gelang es, durch seinen Podestplatz in Winterberg Bromley in der Gesamtwertung noch auf Rang drei zu verdrängen. Jeff Pain, vor Winterberg noch an zweiter Stelle liegend, rutschte durch Rang 10 in der Tageswertung noch auf den undankbaren vierten Platz in der Gesamtwertung ab.

Rang Athlet CAL NAG LIL WIN Punkte[11]
01 Deutschland Andy Böhme 4292 153
02 Vereinigte Staaten Chris Soule 3943 145
03 Vereinigtes Konigreich Kristan Bromley 14317 144
04 Kanada Jeff Pain 210110 141
05 Norwegen Snorre Pedersen 13524 137
06 Deutschland Willi Schneider 9771 133
07 Vereinigte Staaten Jim Shea 6389 125
08 Japan Kazuhiro Koshi 151516 118
09 Vereinigtes Konigreich Adrian Collins 1061013 97
10 Schweiz Felix Poletti 714118 95
11 Osterreich Alexander Müller 881912 87
12 Kanada Pascal Richard 1212215 86
13 Vereinigte Staaten Lincoln DeWitt 1518611 84
14 Vereinigtes Konigreich Steve Anson 5111525 80
15 Deutschland Dirk Matschenz 1922136 74
16 Osterreich Christian Auer 1715267 66
17 Frankreich Philippe Cavoret 23191219 55
18 Osterreich Franz Plangger 21202020 47
19 Neuseeland Bruce Sandford 112223 40
20 Japan Masaru Inada 22162724 38
21 Schweiz Gregor Stähli 1414 36
22 Italien Christian Steger 24213518 33
23 Vereinigte Staaten Terry Holland 1814 32
24 Schweiz Stevie Brügger 2013 31
25 Schweiz Urs Vescoli 1622 26
26 Norwegen Odd Arne Almli 1717 26
27 Vereinigte Staaten Trevor Christie 2415 25
28 Osterreich Mario Guggenberger 28172926 25
29 Italien Renato Bussola 36232330 19
30 Norwegen Erik Skollerud 18 14
31 Kanada Paul Boehm 30254226 13
32 Osterreich Uwe Müller 2527 11
33 Schweiz Jean-Claude Ray 2429 10
34 Kanada Turc Harmesynn 2528 10
35 Japan Yuuki Nozawa 27263331 9
36 Kanada Ray Langefeld 263833 5
37 Schweiz Cederic Tamani 2929 4
38 Japan Kōshun Tōjō 2834 3
39 Vereinigtes Konigreich Mike Maddock 3228 3
40 Frankreich Stéphane Gonthier 3036 1
Japan Toshinari Miyamoto 3430 1
Russland Konstantin Aladaschwili 51 0
Sudafrika Martin Burkhard 4045 0
Monaco Christophe Mombazet 35314543 0
Griechenland Mike Voudouris 37335253 0
Niederlande Peter van Wees 4949 0
Belgien Fabrice Baijot 48 0
Mexiko Luis Carrasco 5048 0
Vereinigtes Konigreich Dennis Clerkin 3737 0
Russland Albert Demtschenko 46 0
Lettland Tomass Dukurs 39 0
Italien Paolo Farina 42 0
Schweiz Jürg Geiser 3235 0
Korea Sud Kwang-Bae Kang 4750 0
Niederlande George Kenter 52 0
Deutschland Frank Kleber 38 0
Niederlande Jurrien Kuipers 51 0
Italien Stefano Maldifassi 3641 0
Deutschland Peter Meyer 3144 0
Kanada Jim Nissila 31 0
Lettland Girts Ostenieks 4347 0
Osterreich Markus Penz 46 0
Italien Reinhold Pescosta 34 0
Osterreich Martin Rettl 32 0
Chile Jaime Tapia 4439 0
Monaco Emanuel Zampori 33324140 0

Einzelnachweise

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