< Kurs:Funktionentheorie

Der Identitätssatz ist eine Aussage über holomorphe Funktionen, er besagt, dass sie schon unter relativ schwachen Voraussetzungen eindeutig festgelegt ist.

Aussage

Sei ein Gebiet. Für zwei holomorphe Funktionen sind äquivalent:

  1. Es gibt ein mit für alle .
  2. Die Menge hat einen Häufungspunkt in .

Beweis

Durch Betrachtung von dürfen wir o.E. annehmen, dass , das sei im folgenden getan.

(1) (2) ist offensichtlich richtig, gelte nun (2). Betrachte ein Potenzreihenentwicklung in mit . Es ist für alle . Also ist , es folgt (3).

Gelte nun (3), d.h. die Menge der Nullstellen von habe einen Häufungspunkt . Es gebe also eine Folge mit und sowie , für alle . Sei nun die Potenzreihenentwicklung von um . Angenommen, es gäbe ein mit , dann gäbe es wegen der Wohlordnungseigenschaft von auch ein kleinstes solches . Es wäre

Für jedes wäre also

oder wegen

im Widerspruch zu . Also ist für alle und damit für alle , d.h. (2) gilt.

Gilt (2), setze . ist abgeschlossen in , da die stetig sind, ist offen in , da in jedem die Potenzreihenentwicklung von um verschwindet, also ist lokal um gleich . Wegen ist nichtleer und damit wegen des Zusammenhangs von .

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