Oligoarthritis
Unter einer Oligoarthritis (von altgriechisch ὀλίγος oligos – „wenige“) versteht man eine Arthritis, die in den ersten sechs Monaten der Erkrankung zwei bis vier Gelenke betrifft (oligoartikulär[1]). Nach anderen Definitionen handelt es sich einfach um eine Entzündung mehrerer Gelenke[2] oder um eine gleichzeitige Arthritis von zwei bis fünf Gelenken.[3]
Das Krankheitsbild ist abzugrenzen von der Monarthritis (nur ein Gelenk) und der Polyarthritis (viele Gelenke); bei der Oligoarthritis sind wenige Gelenke befallen.[4]
Typen
- Anhaltende (persistierende) Oligoarthritis: Betrifft im Krankheitsverlauf nicht mehr als vier Gelenke
- Erweiterte Oligoarthritis: Betroffenheit von insgesamt mehr als vier Gelenken nach den ersten sechs Monaten der Erkrankung[5]
Auftreten
Eine Oligoarthritis findet man vor allem bei
- der reaktiven Arthritis und bei
- seronegativen Spondylarthritiden, aber auch
- als Unterform bei der systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis. Außerdem bei
- Gelenkentzündungen mit positivem Rheumafaktor, bei
- familiärer Psoriasis vulgaris, bei
- familiären HLA-B27-assoziierten Erkrankungen und bei
- HLA-DR4 assoziierten Autoimmunerkrankungen wie der Polychondritis.
Leitlinie mit Definitionen
- Petty RE, Southwood TR, Manners P, et al.: International League of Associations for Rheumatology classification of juvenile idiopathic arthritis: second revision, Edmonton, 2001. In: J. Rheumatol. 31. Jahrgang, Nr. 2, Februar 2004, S. 390–2, PMID 14760812. , PDF.
Einzelnachweise
- ↑ Hexal Lexikon Orthopädie – Rheumatologie. Verlag Urban & Schwarzenberg, München / Wien / Baltimore 1992, ISBN 3-541-16421-2, S. 226.
- ↑ Peter Reuter: Springer Klinisches Wörterbuch 2007/2008. Springer-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-34601-2, S. 1327.
- ↑ Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 269. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2023, ISBN 978-3-11-078334-6, S. 1253.
- ↑ Duden: Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe. Dudenverlag, 10. Auflage, Berlin 2021, ISBN 978-3-411-04837-3, S. 575.
- ↑ Consilium Cedip. Practicum 2006, 28. Auflage, JMS Verlag, Dortmund 2005, ISBN 3-9810440-1-0, S. 1206.
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