Aerobilie

Unter einer Aerobilie – von griech.: aer, aeros (Luft) und lat.: bilis (Galle) – werden mittels Röntgen, Computertomografie oder Sonographie nachweisbare Luftblasen in den Gallenwegen verstanden.

Ursächlich in Frage kommen:

  • eine (therapeutische) Papillotomie im Rahmen einer ERCP
  • eine biliodigestive Anastomose (eine chirurgische Verbindung von Gallengang und Darm)
  • eine biliodigestive Fistel (spontan entstandene Verbindung von Gallengang und Darm)
  • bei Steinperforation in den Darmtrakt mit Obstruktion des Duodenum (Bouveret-Syndrom) oder Obstruktion des terminalen Dünndarms und Gallensteinileus im Rahmen von Gallensteinleiden. (Hieraus ergibt sich die klinische Trias: Aerobilie, Dünndarmileus, eventuell Steinschatten bei der Sonographie)[1]
  • selten gasbildende Bakterien (wie Clostridium perfringens) bei einer Cholezystitis emphysematosa oder Cholangitis.
  • möglich ist ebenfalls eine post mortem Aerobilie durch Traumaschäden.

Einzelnachweise

  1. Gerd Herold: Innere Medizin. Herold, Köln 2007, S. 512.

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