U 87 (U-Boot, 1917)
U 87 war ein diesel-elektrisches Flotten-U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.
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Einsätze
U 87 lief am 22. Mai 1916 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 26. Februar 1917 in Dienst gestellt. Ab April 1917 war das U-Boot der III. U-Flottille in Emden und Wilhelmshaven zugeordnet.[1] Die Kommandanten des U-Bootes waren Kapitänleutnant Rudolf Schneider (26. Februar 1917 bis 13. Oktober 1917) und Kapitänleutnant Freiherr Rudolf von Speth-Schülzburg (13. Oktober 1917 bis 25. Dezember 1917).
U 87 führte während des Ersten Weltkriegs fünf Unternehmungen im östlichen Nordatlantik um die britischen Inseln durch.[2] Dabei wurden 21 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 59.710 Bruttoregistertonnen (BRT) versenkt.[3][4] Darunter befanden sich neben Schiffen der Entente-Mächte auch Schiffe unter neutralen Flaggen.[5]
Das größte von U 87 versenkte Schiff war das britische Frachtschiff Kioto mit 6.182 BRT. Die Kioto wurde am 11. Juli 1917 auf ihrer Fahrt von New York nach Manchester südwestlich von Fastnet torpediert.[6] Das französische Schiff Mississippi war mit 6.687 BRT noch größer, wurde jedoch am 2. Juni 1917 westlich von Brest nur beschädigt.[7]
Der erste Kommandant des U-Bootes, Rudolf Schneider, ertrank auf einer Feindfahrt von U 87, als er am 13. Oktober 1917 in stürmischem Wetter über Bord gerissen wurde.[8] Schneider konnte geborgen werden, doch sämtliche Wiederbelebungsversuche scheiterten.[9]
Verbleib
Am 25. Dezember 1917 griff U 87 in der irischen See einen gegnerischen Geleitzug an. Dabei wurde das U-Boot von der britischen Sloop Buttercup entdeckt, der ein Rammstoß gelang. U 87 konnte jedoch schwerbeschädigt abtauchen. Als das britische Patrouillenboot PC 56 kurz darauf die Stelle erreichte, warf es zwei Wasserbomben ab. Die Detonationen hoben das U-Boot wieder an die Wasseroberfläche. Es wurde von PC 56 beschossen und abermals gerammt. Das U-Boot zerbrach, wobei das Bugstück noch etwa zehn Minuten an der Wasseroberfläche schwamm, so dass die Besatzungen der britischen Schiffe ins Innere des U-Bootes blicken konnten. U 87 sank etwa auf der folgenden Position 52° 56′ N, 5° 7′ W . Alle 44 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Untergang ums Leben.[10][11]
Siehe auch
- Artensis, von U 87 versenktes norwegisches Segelschiff
Literatur
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing, 1998, ISBN 3-924896-43-7.
Fußnoten
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 139.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 123.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 68.
- Laut www.uboat.net wurden 22 Schiffe mit zusammen 59,828 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 7.638 BRT beschädigt.
- www.uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 87 (engl.)
- www.uboat.net: Ships hit during WWI – Kioto (engl.)
- www.uboat.net: Ships hit during WWI – Mississippi (engl.)
- www.uboat.net: WWI U-boat commanders – Rudolf Schneider (engl.)
- www.weltkriegsopfer.de: Schneider, Rudolf (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 90f.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. S. 41.