Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1864

Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1864 fand am 8. November 1864 während des Sezessionskrieges (1861–1865) statt, sodass nur die Bürger der Nordstaaten abstimmen konnten. Allerdings wurden auch in zwei zum Zeitpunkt des Wahltermins von der Union beherrschten Südstaaten Stimmen abgegeben.

 1860  Flagge der USA  1868
20. Präsidentschaftswahl
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
8. November 1864
233 Wahlleute

National Union Party
Abraham Lincoln / Andrew Johnson
Wahlleute 212  
 
91,0 %
Stimmen 2.218.388  
 
55,0 %
Demokratische Partei
George B. McClellan / George H. Pendleton
Wahlleute 21  
 
9,0 %
Stimmen 1.812.807  
 
45,0 %

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  24 Staaten  
Lincoln/Johnson
  3 Staaten  
McClellan/Pendleton

Gewähltes Electoral College
Electoral College:
  • Lincoln 212
  • McClellan 21

  • Präsident der Vereinigten Staaten

    Kandidaten

    National Union Party

    Es war nach 1812 (Britisch-Amerikanischer Krieg, 1812–1815) das zweite Mal, dass in den USA während eines Krieges gewählt wurde. Wiedergewählt wurde der von der National Union Party, einer Wahlplattform aus Republikanern und sogenannten „War Democrats“ (Kriegsbefürwortern aus der Demokratischen Partei), nominierte Abraham Lincoln aus Illinois. Lincolns innerparteilicher Hauptgegner John C. Frémont, der Kandidat der sogenannten Radikalen Republikaner, schied im September 1864 aus dem Wahlkampf aus. Er erklärte, es sei zu wichtig, den Bürgerkrieg zu gewinnen, als dass man Lincoln schaden dürfe. Die Niederlage des demokratischen Kandidaten McClellan sei wichtiger als persönliche Interessen. John Cochrane, der als Vizepräsident unter Frémont kandidierte, schloss sich dieser Meinung an. Abraham Lincoln erhielt 55 % der Wählerstimmen und konnte 212 von 233 Stimmen im Electoral College auf sich vereinigen (alle außer denen Kentuckys, Delawares und New Jerseys). Sein Vizepräsident wurde der Demokrat Andrew Johnson aus Tennessee, der später nach dem Attentat auf Abraham Lincoln (14. April 1865) aufrückte und die Amtsperiode beendete.

    Demokratische Partei

    Der Kandidat der Demokratischen Partei war George B. McClellan aus New Jersey, sein Vizepräsidentschaftskandidat war George Hunt Pendleton (Ohio). Die längste Zeit des Jahres 1864 wurden Lincolns Chancen für eine Wiederwahl als schlecht eingeschätzt. Die Konföderierten hatten in den Schlachten von Mansfield, der Kraterschlacht und der Schlacht von Cold Harbor gesiegt. Die hohen Verluste der Unionsarmee führten dazu, dass die Position der Demokraten („Frieden um jeden Preis“), als die sinnvollere erschien.

    Durch den erfolgreichen Atlanta-Feldzug am 2. September schwanden McClellans Chancen schließlich. Der von Lincolns Anhängern ausgegebene Slogan „Man wechselt nicht die Pferde auf halber Strecke“ (“Don’t change horses in the middle of a stream”) verfing bei den Wählern.[1]

    Ergebnis

    Kandidat Partei Stimmen Wahlmänner
    Anzahl Prozent
    Abraham Lincoln National Union 2.218.388 55,0 % 212
    George B. McClellan Demokrat 1.812.807 45,0 % 21
    Andere 658 <0,0 %
    Gesamt 4.031.887 100 % 233

    Resultate je Staat

    Auch in den beiden zum Zeitpunkt der Wahl von der Union beherrschten Südstaaten Louisiana (7 Wahlmänner) und Tennessee (10 Wahlmänner) wurden Stimmen abgegeben. Beide Staaten wurden von Lincoln/Johnson gewonnen, aber letztlich nicht gewertet.

    Staaten, die von Lincoln/Johnson gewonnen wurden[2]
    Staaten, die von McClellan/Pendleton gewonnen wurden

    Abraham Lincoln

    National Union
    George B. McClellan

    Demokraten
    Gesamtergebnis
    Staat Wahl-
    stimmen
    Stimmen % Wahl-
    stimmen
    Stimmen % Wahl-
    stimmen
    Stimmen %
    Connecticut6 44.67351.4642.28548.6-86.958100
    Delaware3 8.15548.2-8.76751.8316.922100
    Illinois16 189.51254.416158.72445.6-348.236100
    Indiana13 149.88753.513130.23046.5-280.117100
    Iowa8 83.85863.1849.08936.9-132.947100
    Kalifornien5 62.05358.6543.83741.4-105.890100
    Kansas3 17.08981.733.83618.3-21.580100
    Kentucky11 27.78730.2-64.30169.81192.088100
    Maine7 67.80559.1746.99240.9-114.797100
    Maryland7 40.15355.1732.73944.9-72.892100
    Massachusetts12 126.74272.21248.74527.8-175.487100
    Michigan8 91.13355.1874.14644.9-165.279100
    Minnesota4 25.03159417.37641-42.407100
    Missouri11 72.75069.71131.59630.3-104.346100
    Nevada2 9.82659.826.59440.2-16.420100
    New Hampshire5 36.59652.6533.03447.4-69.630100
    New Jersey7 60.72447.2-68.02052.87128.744100
    New York33 368.73550.533361.98649.5-730.721100
    Ohio21 265.67456.421205.60943.6-471.283100
    Oregon3 9.88853.938.45746.1-18.345100
    Pennsylvania26 296.29251.626277.44348.4-573.735100
    Rhode Island4 14.34962.248.71837.8-23.067100
    Vermont5 42.41976.1513.32123.9-55.750100
    West Virginia5 23.79968.2511.07831.8-34.877100
    Wisconsin8 83.45855.9865.88444.1-149.342100
    SUMME233 2.218.38855212 1.812.8074521 4.031.887100


    Siehe auch

    Literatur

    • Scott John Hammond & Robert North Roberts, Valerie A. Sulfaro: Campaigning for President in America, 1788–2016. ABC-CLIO, Santa Barbara 2016, ISBN 978-1-4408-4890-2, S. 507–515 (englisch).
    • Donald Richard Deskins, Hanes Walton, Sherman C. Puckett: Presidential Elections, 1789-2008: County, State, and National Mapping of Election Data. University of Michigan, Ann Arbor 2010, ISBN 978-0-472-11697-3, S. 178–187 (= Kapitel 22: Abraham Lincoln’s Reelection; englisch).
    • David E. Long: The Jewel of Liberty: Abraham Lincoln's Re-election and the End of Slavery. Stackpole, Mechanicsburg 2008, ISBN 978-0-8117-3441-7 (englisch).
    • Paul F. Boller: Presidential Campaigns: From George Washington to George W. Bush. 2., verbesserte Auflage. Oxford University Press, New York 2004, ISBN 978-0-19-516716-0, S. 115–122 (= 1864–Lincoln and the War Crisis).
    Commons: US-Präsidentschaftswahl 1864 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. J. G. Randall, Richard Current: Lincoln the President: Last Full Measure. 1955, S. 307 (google.com). (englisch)
    2. Daten von Walter Dean Burnham, Presidential ballots, 1836-1892, Johns Hopkins University Press, 1955, S. 247–257 (englisch).
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