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Was ist gfortran?
gfortran (oder GNU Fortran) ist ein Fortran-Compiler-Frontend für die GNU Compiler Collection (GCC).
Installation
Vorcompilierte Pakete und Anleitungen zur Installation von gfortran finden sich gegliedert nach Betriebssystem und Prozessortyp auf:
Starten des gfortran-Compilers
MS Windows XP
Nach erfolgter Installation befindet sich das gfortran-Softwarepaket beispielsweise im Verzeichnis C:\Programme\gfortran. Zwecks Funktionstest wird die Eingabeaufforderung von MS Windows gestartet und der gfortran-Compiler aufgerufen:

Das Fortran-Programm für einen ersten konkreten Compilertest könnte so aussehen
program test write (*,*) 'Hallo Welt!' end program test
Dieses Quellprogramm werde via Texteditor für dieses Beispiel unter dem Dateinamen test.f90 im Verzeichnis c:\tmp gespeichert. Nun wird das Programm compiliert und gebunden
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und liegt dann unter dem Programmnamen a.exe als ausführbares Programm vor. Die Startanweisung für das Programm a.exe inklusive unmittelbar danach folgender Programmausgabe sieht so aus.
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Alternativ kann a.exe natürlich auch konventionell mittels Windows-Explorer gestartet werden. In diesem speziellen Fall wäre aber bis auf ein kurzes Aufblinken des Eingabeaufforderungs-Fensters nicht viel zu sehen, da das Programm nach der Textausgabe beendet wird.
Linux
Für die Linux-Variante des gfortran-Compilers gilt prinzipiell die selbe Vorgehensweise wie für die Windows-Variante.
Compilieren des Beispielprogrammes:
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Starten des ausführbaren Programms a.out und Anzeige der Programmausgabe:
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Durch entsprechende Nutzung des Linux-PATH-Mechanismus (z.B. symbolischer Link in ein PATH-Verzeichnis oder Aufnahme des ./gfortran/bin/-Verzeichnisses in den PATH) kann die Angabe des gesamten Compilerpfades bei jedem gfortran-Compileraufruf entfallen.
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Dateiendungen für Quelldateien
Mit gfortran lassen sich Programme verschiedener Fortran-Sprachstandardversionen kompilieren. Der Fortran-Typ wird üblicherweise durch die Dateiendung der Quelldatei festgelegt.
| Dateiendung | Fortran-Version |
|---|---|
| .f | FORTRAN 77 (fixes Zeilenformat) |
| .f90 | Fortran 90 (freies Zeilenformat) |
| .f95 | Fortran 95 (freies Zeilenformat) |
| .f03 | Fortran 2003 (freies Zeilenformat) |
| .F | FORTRAN 77 (fixes Zeilenformat) mit Preprocessing durch cpp |
| .F90 | Fortran 90 (freies Zeilenformat) mit Preprocessing durch cpp |
| .F95 | Fortran 95 (freies Zeilenformat) mit Preprocessing durch cpp |
| .F03 | Fortran 2003 (freies Zeilenformat) mit Preprocessing durch cpp |
Anwendung
In der Anwendung gleicht gfortran anderen GCC-Frontends (z. B. gcc, g++ oder g77).
- Übersetzung einer Quelldatei in die ausführbare Datei a.out (bzw. a.exe auf MS Windows-Systemen):
gfortran bsp.f90
- Übersetzung einer Quelldatei in eine Objektdatei bsp.o:
gfortran -c bsp.f90
- Übersetzung einer Quelldatei in die ausführbare Datei bsp:
gfortran -o bsp bsp.f90
- Statisches Linken:
gfortran -static -o bsp bsp.f90
- Mehrere Quelldateien kompilieren und zu einer ausführbaren Datei linken:
gfortran -c bsp1.f90
gfortran -c bsp2.f90
gfortran -o bsp bsp1.o bsp2.o
- Mehrere Quelldateien in einer Anweisung kompilieren und zu einer ausführbaren Datei linken:
gfortran -o bsp bsp1.f90 bsp2.f90
Prüfung des Quellcodes auf Standardkonformität
Zur Sicherstellung einer strikten Standardkonformität kann die Option std mit folgenden Parametern verwendet werden:
| Parameter | Kommentar |
|---|---|
| f95 | Fortran 95 |
| f2003 | Fortran 2003 (noch nicht vollständig implementiert [Stand: Dez. 2005]) |
| gnu | Fortran mit GNU-Erweiterungen |
| legacy | |
- Beispiele:
gfortran -std=f95 bsp.f
gfortran -std=f95 -W -Wall -pedantic bsp.f
gfortran-Weblinks
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