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Über g95

Mit g95 stand dem Fortran-Programmierer ein freier (im Sinne von Freier Software) Kommandozeilen-Compiler zur Verfügung, der für eine Vielzahl von Plattformen erhältlich war. Laut wird g95 seit dem Jahr 2013 nicht mehr weiterentwickelt.

Installation

Windows

Für die native Windows-Version existiert ein Self-Installer, g95-MinGW.exe, dessen Anweisungen man einfach folgen sollte. Da es sich um einen Kommandozeilen-Compiler handelt, sollte man entweder mit dem Windows-internen CMD.EXE umgehen können, oder man installiert sich eine komfortablere Kommandozeilen-Entwicklungsumgebung, z.B. MSYS (dann aber am besten vor der g95-Installation) oder GNU utils for Win32. Alternativ erlaubt u.U. der zur Programmierung verwendete Editor bzw. die IDE eine komfortable Konfiguration, so dass g95 von dort aus aufgerufen werden kann.

Unix-artige inkl. Cygwin und MacOSX

Für alle anderen Systeme steht ein komprimiertes tar-Archiv zur Verfügung. Dies kann an einem beliebigen Ort im Dateisystem entpackt werden, je nach Rechten z.B. in /usr/local oder im $HOME Verzeichnis. Für Linux z.B.:

tar -xzv -f g95-x86-linux.tgz -C /usr/local

oder

tar -xzv -f g95-x86-linux.tgz -C $HOME

Anschließend steht der Kompiler im Unterverzeichnis g95-install/bin/ mit einem eher unhandlichen Namen zur Verfügung. Daher sollte man sich einen symbolischen link anlegen, z.B. (je nachdem ob systemweit installiert werden soll oder nur für den Gebrauch als User):

ln -s /usr/local/g95-install/bin/*g95* /usr/local/bin/g95

oder

ln -s $HOME/g95-install/bin/*g95* $HOME/bin/g95

Bedienung

Die im Kapitel Das Compiler-Frontend gfortran getroffenen Aussagen zu den Dateiendungen gelten auch für g95. Die Compileraufrufoptionen sind ebenfalls in wesentlichen Teilen identisch zu jenen von gfortran.

So wird z.B. ein Programm, das nur aus einer Datei besteht, mit:

g95 -o bsp bsp.f

kompiliert.

Technischer Hintergrund

Wie gfortran baut g95 auf der GNU Compiler Collection (GCC) auf. Streng genommen sind beide nur Frontends zu dem GCC-Backend. Allerdings präsentiert sich der installierte g95 wie ein eigenständiger Compiler. Insbesondere bedarf es weder einer weiteren Installation einer bestimmten GCC-Version, noch treten Konflikte mit installierten GCC-Versionen auf. Dies spiegelt sich insbesondere in den flexiblen Installationsmöglichkeiten wider.

g95 und gfortran basieren auf dem selben Programmcode. Im Jahr 2003 gabelten sich die Entwicklungszweige. gfortran ist nun Teil der GCC. Die Entwicklung von g95 wurde vom ursprünglichen Programmautor Andrew Vaught unabhängig davon weitergeführt.


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