Parametrisierung einer Flächenkurve nach der Bogenlänge / erste Fundamentalform

Herleitung der klassischen Darstellung

Für die Parametrisierung einer Flächenkurve nach der Bogenlänge wird derselbe Ansatz gewählt wie im Kapitel Kurventheorie.

unterscheidet sich allerdings, da in Abhängigkeit von u und v gegeben ist und deswegen auch nach u und v abgeleitet wird.

u(t) und v(t) sind die Funktionen (keine Vektoren!) mit denen die Flächenkurve auf der Fläche festgelegt wurde.

Das vollständige Differential in vereinfachter Schreibweise:

Im Integral steht der Betrag des Vektors. Das bedeutet, daß das vollständige Differential im ersten Schritt quadriert werden muß. Dadurch entsteht ein langer Ausdruck:

Üblicherweise werden Abkürzungen eingeführt, die Gaußsche Fundamentalgrößen genannt werden:

Das Integral sieht jetzt so aus:

Durch Ableiten und anschließendes Quadrieren ergibt sich

Multiplizieren mit (steckt in und drin!) ergibt die metrische oder erste Fundamentalform:


Definition der ersten Fundamentalform


Neue Darstellung


Definition der ersten Fundamentalform in neuer Schreibweise

Beim Einsetzen der Indizes werden alle möglichen Kombinationen aufaddiert. Dadurch entsteht die klassische Form.


  • Die römische I steht für die 'erste' Fundamentalform
  • Die indizierten gs werden als Gaußsche Fundamentalgrößen bezeichnet.
  • Die Gaußschen Flächenparameter u und v werden durch und ersetzt.

(D.h. für oder  :   bedeutet u mit Index 2 und nicht )

erster Fundamentaltensor

Die neue Darstellung mit den Indizes kommt vom ersten Fundamentaltensor. Der Tensor ist eine Metrik.

Bogenlängen der Parameterlinien

Die Bogenlängen der Parameterlinien (u=const bzw. v=const) lassen sich einfach mit Hilfe der Fundamentalformen berechnen:

für v=const:

für u=const:

Beispiel für Kugel

Für die zu Beginn des Kapitels Flächentheorie gegebene Parametrisierung der Kugel wird die erste Fundamentalform berechnet:

Fundamentalgrößen

erste Fundamentalform

Erkenntnisse

Radius der Parameterlinien

Parameterlinien senkrecht

Aus der ersten Fundamentalform lässt sich für die Parameterlinien eine Erkenntnis ableiten. Da F, das aus einem Skalarprodukt entsteht, Null ist, stehen alle u-Parameterlinien senkrecht zu den v-Parameterlinien.


Radius der Parameterlinien

Aus den Wurzeln von E und G lassen sich, da F Null ist, weitere Erkenntnisse ableiten.


u-Parameterlinien

Alle u-Parameterlinien sind Kreise mit dem Radius . Sie entsprechen den Meridianen mit fester Länge (u-Parameter) und variabler Breite (v-Parameter).


v-Parameterlinien

Die v-Parameterlinien haben feste Breite v bzw. . Die Länge u ist variabel. Jede Parameterlinie hat ihren eigenen Radius .



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