St. Ludwig (Oberau)

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Ludwig in Oberau im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen gehört als Teil der gleichnamigen Pfarrei zum Dekanat Werdenfels des Erzbistums München und Freising. Das Gotteshaus mit der Adresse Kirchweg 6 befindet sich unmittelbar an der Bundesstraße 23 und steht unter Denkmalschutz.[1]

St. Ludwig von Osten

Geschichte

Innenraum mit Blick zum Altar

Die Kirche wurde von 1868 bis 1873 erbaut. Im Jahr 1938 wurde sie umgestaltet und erweitert.[1]

Im 21. Jahrhundert wurde der Sockel trockengelegt und in diesem Zusammenhang die aus den 1960er-Jahren stammende Luftheizung durch ein modernes Heizsystem ersetzt.[2]

Beschreibung

Die historistische Saalkirche mit Satteldach ist nach Nordosten ausgerichtet. Dort schließt ein eingezogener Chor mit Dreiachtelschluss an das Kirchenschiff an, von diesem durch deinen Chorbogen getrennt. Das Schiff ist von einem offenen Dachstuhl überdeckt. Im Südwesten ist der Turm mit Satteldach leicht eingeschnitten.[1] Auf seiner Außenseite findet sich eine monumentale Christophorus-Darstellung, deren täglicher Anblick nach alter Überlieferung vor einem plötzlichen Tod bewahren soll.

Glocken

Im Turm hängt ein fünfstimmiges Glockengeläut aus Bronze. Die Kirchenglocken wurden zu unterschiedlichen Zeiten von verschiedenen Gießern gegossen.[3]

GlockeNameGießerGussjahrDurchmesserGewichtSchlagton
1MarienglockeGlockengießerei Perner, Passau19601150 mm0800 kgf'
2LudwigsglockeKarl Czudnochowsky, Erding1946935 mm500 kgas'
3EucharistieglockeGlockengießerei Perner, Passau1960760 mm250 kgc″
4Petrus-und-Paulus-GlockeErasmus Kennerknecht, Weilheim1872660 mmes″
5GefallenenglockeKarl Czudnochowsky, Erding1947550 mm095 kgf″

Orgel

Der Altmühldorfer Orgelbauer Georg Glatzl baute 1957 in St. Ludwig eine neue Orgel mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Das Instrument mit Kegellade und pneumatischer Spiel- und Registertraktur wies folgende Disposition auf:[4]

I Hauptwerk
Quintadena16′
Prinzipal8′
Rohrgedackt8′
Gemshorn4′
Oktave4′
Flöte4′
Sifflöte2′
Mixtur IV–V2′
II Oberwerk
Gedackt8′
Salicional8′
Prinzipal4′
Spitzflöte4′
Quinte223
Oktave2′
Terz135
Scharf III1′
Pedal
Subbaß16′
Stillbordun16′
Oktavbaß8′
Baßflöte8′
Pommer4′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 1 freie Kombination, Tutti, Registerschweller, Jalousieschweller, Piano-Pedal

Das Instrument wurde 2008 durch Maximilian Offner (Kissing) restauriert, elektrifiziert und auf 24 Register erweitert. Seitdem lautet die Disposition:[5]

Orgel von Georg Glatzl nach der Restaurierung
I Hauptwerk
Quintadena16′
Prinzipal8′
Rohrgedackt8′
Gemshorn4′
Oktave4′
Flöte4′
Oktav2′
Mixtur IV–V2′
Trompete8′
II Oberwerk
Gedackt8′
Salicional8′
Prinzipal4′
Spitzflöte4′
Quinte223
Waldflöte2′
Terz135
Scharf III1′
Oboe8′
Pedal
Subbaß16′
Zartbaß16′
Oktavbaß8′
Baßflöte8′
Pommer4′
Posaune16′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 2 freie Kombinationen, Tutti, Registerschweller, Jalousieschweller, Piano-Pedal, Tremulant

Seelsorge

Oberau gehörte zur Garmischer Pfarrei St. Martin, bis es 1948 eine selbstständige Pfarrei wurde. Im Jahr 2013 erfolgte die Errichtung des Pfarrverbands Partenkirchen-Farchant-Oberau zusammen mit den Pfarreien Maria Himmelfahrt Partenkirchen und St. Andreas Farchant.[6]

Commons: St. Ludwig (Oberau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Oberau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. S. 1. Abgerufen am 25. Januar 2020.
  2. Kath. Pfarrkirche St. Ludwig Oberau. In: eura-ing-schmid.de. Abgerufen am 25. Januar 2020.
  3. Kath. Pfarrkirche St. Ludwig in Oberau auf der Site createsoundscape.de/glocken-finder; hier sind auch die Inschriften auf den einzelnen Glocken zu finden.
  4. Michael Bernhard (Hrsg.): Orgeldatenbank Bayern online. Datensatz 20205. 2009. Abgerufen am 2. März 2020.
  5. Michael Hartmann: Pfarrkirche St. Ludwig in Oberau. In: erzbistum-muenchen.de. Abgerufen am 15. Juni 2022.
  6. Geschichte der Pfarrei St. Ludwig Oberau. In: erzbistum-muenchen.de. Abgerufen am 25. Januar 2020.

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