Quintsextakkord
Der Quintsextakkord ist in der Musik ein Akkord, über dessen Basston eine Terz, eine Quinte und eine Sexte erklingt. Er kann, je nach Zusammenhang, auf zwei Arten gedeutet werden:
- als 1. Umkehrung eines Septakkordes, wobei die Terz im Bass liegt,
- als ein Dreiklang in Grundstellung mit hinzugefügter Sexte.
Double emploi
Jean-Philippe Rameau hat erkannt, dass das identische Tonmaterial der Quintsextakkorde der II. und der IV. Tonleiterstufe ambivalent ist und somit eine Doppelfunktion (double emploi) ausüben kann:
- In der Kadenz hat der Quintsextakkord als Septakkordumkehrung der II. Stufe die Funktion der Doppeldominante, die zur Dominante hinleitet. Die Quinte des Akkordes fällt zur Terz der Dominante.
- Folgt auf den Quintsextakkord die Tonika, ist er subdominantisch als IV. Stufe mit Sixte ajoutée zu deuten. Die Sexte steigt zur Terz der Tonika.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Sören Sönksen: Die Idee des stummen Fundamentes bei Rameau, Kirnberger und Sechter. Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 10/2, 373–387. PDF
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