Peter von Tramin

Peter von Tramin (eigentlich Peter Richard Oswald Tschugguel; * 9. Mai 1932 in Wien; † 14. Juli 1981 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller.

Leben

Peter Tschugguel besuchte als Jugendlicher eine nationalsozialistische Napola und begründete mit seinen Erfahrungen dort später die Abneigung gegen autoritäre Erziehungsmethoden. Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte er 1946 mehrere Märchen in der Kinderpost und wurde 1953 Bankbeamter bei der Österreichischen Länderbank. Unter dem Pseudonym Peter von Kleynn veröffentlichte er 1955 seinen ersten Heftroman, eine Science-Fiction-Geschichte in der Romanheft-Reihe Utopia Zukunftsroman. 1958 freundete er sich mit Heimito von Doderer an, als dessen „Schüler“ er sich später bezeichete, obwohl er Doderers Romankonzeption ablehnte. Wie Heimito von Doderer steht er mit seinen teils phantastisch-realistischen Kurzgeschichten in der Tradition von Fritz von Herzmanovsky-Orlando. Neben der Schriftstellerei war er auch als Übersetzer tätig. Bekanntheit erlangte er insbesondere durch seinen autobiographisch gefärbten Roman Die Herren Söhne (1963). 1967 erschien sein satirisch-zeitkritischer Roman Die Tür im Fenster und 1970 der Erzählungsband Taschen voller Geld. Seine Herkunft leitete er von einem fiktiven Südtiroler Adelsgeschlecht aus Tramin ab und nannte sich Peter von Tramin. Adelsnamen sind in Österreich seit 1919 verboten, doch als Künstlernamen werden sie toleriert.

Für den Erzählungszyklus Pentade erhielt er 1963 einen Österreichischen Staatspreis. Er starb in Wien und wurde am Sieveringer Friedhof bestattet.[1] Sein Nachlass wird von der Richard-Maux-Gesellschaft in Wien verwahrt.

Werke

Romane

  • als Peter von Kleynn: Herr über 10000 Gehirne. Utopia Zukunftsroman #112, 1958.
  • Die Herren Söhne. Nymphenburger Verlag, München 1962.
  • Die Tür im Fenster. Nymphenburger Verlag, München 1967.

Sammlung

  • Taschen voller Geld und andere Erzählungen. Nymphenburger Verlag, München 1970

Erzählungen

  • Divertimento. In: Neunzehn deutsche Erzählungen. Nymphenburger Verlag, München 1963
  • Der Kanalrat. In: Hans Joachim Alpers, Ronald M. Hahn (Hrsg.): Science Fiction aus Deutschland. Fischer Taschenbuch (Fischer Orbit #43), 1974, ISBN 3-436-01987-9
  • Das Scheingrab auf Moder. In: Jean Gyory (Hrsg.): Liebe und Tod in Wien. Insel Taschenbuch #815, 1987, ISBN 3-458-32515-8

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter Tschugguel in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
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