Olena Ptschilka
Olena Ptschilka (ukrainisch Олена Пчілка; * 17. Junijul. / 29. Juni 1849greg. in Hadjatsch, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich, jetzt Ukraine; † 4. Oktober 1930 in Kyjiw, Ukrainische SSR) war eine ukrainische Schriftstellerin, Journalistin, Ethnologin und Frauenrechtlerin.


Ihr bürgerlicher Name lautete Olha Petriwna Kossatsch (ukrainisch Ольга Петрівна Косач).
Familie
Olena Ptschilka war die Tochter von Petro Drahomanow und die Schwester von Mychajlo Drahomanow. Sie war seit 1868 mit dem Staatsrat, Anwalt, Pädagogen und Philanthropen Petro Kossatsch verheiratet. Gemeinsam hatten sie die folgenden Kinder: den Physiker, Meteorologe, Schriftsteller und Übersetzer Mychajlo Kossatsch (Михайло Петрович Косач; 1869–1903), die berühmte ukrainische Dichterin, Schriftstellerin und Feministin Lessja Ukrajinka (1871–1913), die Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Bibliografin Olha Kossatsch-Krywynjuk (1877–1945), die Musikerin und Übersetzerin Oksana Kossatsch-Schymanowska (Оксана Петрівна Косач-Шимановська; 1882–1975), die Persönlichkeit des öffentlichen Lebens Mykola Kossatsch (Микола Петрович Косач; 1884–1937) sowie die Übersetzerin und Kulturaktivistin Isydora Kossatsch-Boryssowa (Ізидора Петрівна Косач-Борисова; 1888–1980).
Leben
Olena Ptschilka war von 1925 an korrespondierendes Mitglied der All-Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Sie erforschte ukrainische Volkslieder, Volksbräuche und Riten, welche sie 1876 veröffentlichte.
Außerdem sammelte sie volkstümliche Stickerei in Wolhynien, finanzierte die Herausgabe von Stepan Rudanskyjs Werk Spivomovky (ukrainische Співомовки) und veröffentlichte ab 1883 ihre eigenen Gedichte in der Lemberger Zeitschrift Zoria (Зоря). Als Frauenrechtlerin gab sie 1887 gemeinsam mit Natalija Kobrynska den ersten feministischen Almanach Pershyi vinok (Перший вінок) heraus. Ab den 1890er Jahren lebte sie in Kyjiw, wo sie zwischen 1906 und 1914 Chefredakteurin und Herausgeberin der Zeitschrift Ridnyj Krai (Рідний Край) und deren monatlicher Beilage, der Kinderzeitschrift Moloda Ukrajina (Молода Україна) (1908–1914) war. Ptschilka übersetzte viele Werke unter anderem von Nikolai Gogol, Adam Mickiewicz und Alexander Puschkin ins Ukrainische.[1]
In ihren letzten Lebensjahren war sie Repressionen durch den GPU ausgesetzt. Ptschilka starb in Kyjiw und wurde auf dem Baikowe-Friedhof beigesetzt.[2]
Weblinks
- Artikel zu Olena Ptschilka in Mutter Ukraine (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Eintrag zu Pchilka, Olena in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 2. Juli 2016 (englisch)
- Biografie Olena Ptschilka auf "Ukrainische Literatur"; abgerufen am 2. Juli 2016 (ukrainisch)