Kensuke Ohira
Kensuke Ohira (japanisch 大平 健介 Ōhira Kensuke; * 7. Februar 1986 in Yokohama)[1] ist ein japanischer Organist und Dirigent.
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Leben
Kensuke Ohira erhielt zunächst Orgelunterricht bei Hiroko Asai (Organistin an St. Ignatius Tokio) und studierte dann an der Universität der Künste Tokio bei Rie Hiroe und Masaaki Suzuki. Mit einem Stipendium des DAAD und japanischen Kulturministeriums kam er 2010 nach Deutschland an die Hochschule für Musik Würzburg zu Studien bei Christoph Bossert (Orgel, Meisterklassendiplom) und Jörg Straube (Chorleitung). Es folgten weitere Studien an der Hochschule für Musik und Theater München, u. a. Neue Musik bei Bernhard Haas.[2]
Als Dirigent gründete er 2010 den Bach-Kantaten-Club Würzburg und leitete ihn bis 2015. Nach einer Tätigkeit als musikalischer Assistent an der Stiftskirche Stuttgart 2015–2016 sowie einer einjährigen Vertretung auf einer Kirchenmusikstelle in Stuttgart-Botnang und der musikalischen Leitung der Konzertreihe in der Schlosskapelle Solitude kam er 2018 als zweiter Stiftsorganist zurück an die Stiftskirche.[3]
Anfang 2021 siedelte er wieder in seine Heimat über und wirkt neben seiner Konzerttätigkeit als Hauptorganist der Hijirigaoka-Kirche in Tokio. Darüber hinaus war er zunächst Organist des Ensemble Muromachi, bevor er 2022 auch dessen Leitung in Nachfolge von Laurent Teycheney übernahm.[4] Außerdem ist er Artist in Residence des Tajimi-Chores.
Kensuke Ohira ist verheiratet mit der japanischen Konzertorganistin Mami Nagata, mit der er auch als Orgelduo auftritt.
Konzerttätigkeit
Kensuke Ohira verfolgt eine umfangreiche internationale Konzerttätigkeit mit einem breiten Repertoire an der Orgel. Er spielte bei renommierten Konzertreihen wie den Dresdner Orgelwochen in der Frauenkirche, dem Orgelsommer im Freiburger Münster, dem Hamburger Orgelsommer, dem Sunday Recital in der St Paul’s Cathedral und der Saison Musicale d'Orgue in der Cathédrale de Fréjus. Als Solist arbeitete er mit Orchestern wie dem Japan Philharmonic Orchestra und der Geidai Philharmonia (u. a. mit der japanischen Uraufführung des Concerto for Organ and Orchestra von Thierry Escaich) zusammen.[2]
Auf zwei YouTube-Kanälen veröffentlicht er Einspielungen an einer Vielzahl von Orgeln, darunter vielen historischen Instrumenten in Deutschland, und beispielsweise im März bis April 2020 während der Corona-Pandemie die Reihe „Orgelmusik für die Seele“ mit täglichen Beiträgen aus der Stiftskirche Stuttgart.
Preise und Auszeichnungen
- 2010: Stpendium des DAAD und japanischen Kulturministeriums
- 2016: Gewinn des Johann-Pachelbel-Preises (1. Preisträger) der ION Musica Sacra Nürnberg
Diskographie
- Kensuke Ohira – 1st Prize ION Organ Competition 2016 – Wiegleb Organ Ansbach. Spektral (2016)
- Rejoice – Vocal music by Kay Johannsen. Carus (2018; mit solistenensemble stimmkunst)
- Urlicht – Symphonische Orgel. Ambiente (2019; mit Seda Amir-Karayan, Alt; Seifert-Orgel des Hildesheimer Doms)
- De Profundis. Organum classics (2020; mit Jo Kishigami, Horn; Goll-Orgel St. Martin Memmingen)
- unio mystica. Organum classics (2020; mit Ulrich Hermann, Fagott)
Weblinks
- Homepage von Kensuke Ohira
- YouTube-Kanal von Kensuke Ohira
- YouTube-Kanal canvasOlife mit dem überwiegenden Teil der Einspielungen von Kensuke Ohira
- Portrait Kensuke Ohira: Tokio-Japan Special (Video; kostenpflichtig)
Einzelnachweise
- Kensuke Ohira – Über mich. In: kensuke-ohira-com.webnode.page, abgerufen am 30. April 2024.
- Kensuke Ohira – Zur Person. In: carus-verlag.com, abgerufen am 30. April 2024.
- Kensuke Ohira. In: stiftsmusik-stuttgart.de, abgerufen am 30. April 2024.
- Ensemble Muromachi – About. In: ensemblemuromachi.or.jp, abgerufen am 2. Mai 2024.