Bisphenol M

Bisphenol M kurz (BPM) ist eine aromatische organische Verbindung aus der Gruppe der Bisphenole. BPM besteht aus einem zentralen Phenylring, der mit dem wesentlichen Strukturelement von Bisphenol A (BPA) in meta-Position zweifach substituiert ist, einem 1,3-Phenylenisopropyliden-Substituenten.

Strukturformel
Strukturformel von Bisphenol M
Allgemeines
Name Bisphenol M
Andere Namen
  • 4,4′-(1,3-Phenylendi-2,2-propandiyl)diphenol (IUPAC)
  • 4,4′-[1,3-Phenylenbis(1-methylethyliden)]bisphenol
  • 1,3-Bis[2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl]benzol
  • BPM
Summenformel C24H26O2
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13595-25-0
EG-Nummer 428-970-4
ECHA-InfoCard 100.102.734
PubChem 3292100
ChemSpider 2540817
Wikidata Q65643372
Eigenschaften
Molare Masse 346,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,17 g·cm−3

Schmelzpunkt

135–139 °C[1]

Siedepunkt

>222 °C[1]

Dampfdruck

0,000 hPa (25 °C)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,2 mg/l bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317361f411
P: 201273280302+352308+313[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

BPM wird als Alternative zum umstrittenen BPA in Kunststoffprodukten verwendet.

Die ECHA (European Chemicals Agency) stuft Bisphenol M in verschiedenen Kategorien als problematisch ein, insbesondere als Kontaktallergen und als Verdachtsfall für Reproduktionstoxizität.

Verwendung

Wie andere Bisphenole wird Bisphenol M für die Herstellung von Polycarbonaten und Thermoplasten sowie Phthalonitrilether Harzen eingesetzt. Die Produkte werden unter anderem verwendet in Beschichtungen, Klebstoffen, Elektronikbauteilen, Werkstoffen der Zahnmedizin, Strukturbauteilen und Autos.[3]

Freisetzung

Aus Bisphenol M enthaltenden Kunststoffen werden zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs hergestellt. Eine Studie über die Exposition von Schweizer Kindern zu Bisphenol-A-Alternativen aus dem Jahr 2020 fand im Urin von Säuglingen eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Bisphenol M[3]; bei Kleinkindern war die Konzentration deutlich geringer. Im Rahmen der Studie wurde vermutet, dass BPM vermehrt in BPA-freien Produkten verwendet wird, insbesondere in Lebensmittelkontaktmaterialien für Säuglinge.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Bisphenol M bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 6. April 2024 (PDF).
  2. Eintrag zu 4,4′-(1,3-phenylene-bis(1-methylethylidene))bis-phenol im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 23. Dezember 2023. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Fiorella Lucarini, Tropoja Krasniqi, Gaëlle Bailat Rosset, Nicolas Roth, Nancy B Hopf, Marie-Christine Broillet, Davide Staedler: Exposure to New Emerging Bisphenols Among Young Children in Switzerland. In: International Journal of Environmental Research and Public Health. Band 17, Nr. 13, 3. Juli 2020, S. 4793, doi:10.3390/ijerph17134793.
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