Bariumnitrit

Bariumnitrit ist eine anorganische chemische Verbindung des Bariums aus der Gruppe der Nitrite.

Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Bariumnitrit
Verhältnisformel BaN2O4
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 236-709-9
ECHA-InfoCard 100.033.358
PubChem 166820
ChemSpider 145952
Wikidata Q4321627
Eigenschaften
Molare Masse 229,34 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte
  • 3,23 g·cm−3[1]
  • 3,17 g·cm−3 (Monohydrat)[1]
Schmelzpunkt

267 °C[1]

Siedepunkt

270 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (675 g·l−1 bei 20 °C)[1]
  • wenig löslich in Ethanol[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Bariumnitrit-Monohydrat kann durch Reaktion einer stöchiometrischen Lösung von Bariumchlorid mit Natriumnitrit gewonnen werden.[1] Bei Erwärmung wandelt sich das Monohydrat bei 372 K in das Hemihydrat, bei 425 K in das 1/3-Hydrat und bei 457 K in das Anhydrat um.[3]

Eigenschaften

Bariumnitrit ist eine farbloser Feststoff, der gut löslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei einer Temperatur von 270 °C zu Bariumoxid, Stickoxiden und Stickstoff.[1] Das Monohydrat ist ein weißer bis gelber kristalliner Feststoff, der löslich in Wasser und Ethanol ist.[1] Es ist stark pyroelektrisch.[3]

Das Anhydrat besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe P212121 (Raumgruppen-Nr. 19)Vorlage:Raumgruppe/19.[4] Das Monohydrat besitzt eine hexagonale Kristallstruktur Raumgruppe P61 (Raumgruppen-Nr. 169)Vorlage:Raumgruppe/169.[5] Es sind jedoch abhängig von der Temperatur noch weitere Modifikationen bekannt.[6][7]

Verwendung

Bariumnitrit-Monohydrat wird als Korrosionsschutzmittel, in Sprengstoffen und zur Diazotierung verwendet.[1]

Einzelnachweise

  1. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 54 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Hitoshi Kawaji, Kazuya Saito, Tooru Atake, Yasutoshi Saito: Phase relation and dehydration behavior of barium nitrite hydrates. In: Thermochimica Acta. Band 127, 1988, S. 201–208, doi:10.1016/0040-6031(88)87496-3.
  4. Wolfgang Bensch, Armin Reller: Crystal structure of barium nitrite, Ba (NO2)2. In: Zeitschrift für Kristallographie - Crystalline Materials. Band 175, Nr. 1-4, 1986, S. 111–116, doi:10.1524/zkri.1986.175.14.111.
  5. G. Schäfer, K. F. Fischer: Die Struktur von Bariumnitrit-Monohydrat Ba(NO2)2 · H2O. In: Zeitschrift für Kristallographie - Crystalline Materials. Band 155, Nr. 1-4, 1981, S. 75–80, doi:10.1524/zkri.1981.155.14.75.
  6. S. C. Abrahams, P. K. Gallagher, H. M. O′Bryan, R. Liminga: Phase transitions at 462 and 495 K in barium nitrite. In: Journal of Applied Physics. Band 52, Nr. 4, 1981, S. 2837–2840, doi:10.1063/1.329014.
  7. R. C. Ropp: Encyclopedia of the Alkaline Earth Compounds. Elsevier Science, 2012, ISBN 0-444-59553-8, S. 213 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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