== Erwartungswert ==

=

1. Bekannte Verteilung und Varianz

=

Im einführenden Beispiel war die Art der Verteilung des Merkmals in der Grundgesamtheit bekannt, namentlich eine Normalverteilung mit bekannter Varianz. Die Prüfgröße

ist dann unter der Nulhypothese μ = μ0 standardnormalverteilt. Wir erhalten die Entscheidungsregeln für eine gewählte Irrtumswahrscheinlichkeit α

  • Ho: μ = μ0 wird abgelehnt, falls z < - z(1-α/2) oder z > z(1-a/2) ist.
  • Ho: μμ0 wird abgelehnt, falls z > z(1-α) ist.
  • Ho: μμ0 wird abgelehnt, falls z < - z(1-α) ist.

=

2. Bekannte Verteilung und unbekannte Varianz

=

Häufig wird neben dem Erwartungswert die Varianz ebenfalls nicht bekannt sein, so dass man statt der Varianz in der Grundgesamtheit die Schätzung

verwendet. Wir erhalten nun bei normalverteilter Grundgesamtheit statt z die Prüfgröße

die t-verteilt mit n-1 Freiheitsgraden ist.

Die t-Verteilung hat eine ähnliche Form wie die Normalverteilung. In der hier betrachteten Art (zentrale t-Verteilung) ist sie ebenfalls symmetrisch bezüglich der Null. Da sie verschiedene Freiheitsgrade hat, ist sie nur für ausgewählte Quantile tabelliert. Es ist t(p;k) das p-Quantil der t-Verteilung mit k Freiheitsgraden.

Es gilt beispielsweise für die Zufallsavariable t mit 5 Freiheitsgraden:

bzw. .

Wir erhalten die Entscheidungsregeln

  • H: μ = μ0 wird abgelehnt, falls t < - t(1-α/2; n - 1) oder t > t(1-α/2; n - 1) ist.
  • H: μμ0 wird abgelehnt, falls t > t(1-α; n - 1) ist.
  • H: μμ0 wird abgelehnt, falls t < - t(1-α; n - 1) ist.

Ist n > 30, können die Quantile der t-Verteilung durch die entsprechenden Quantile der Normalverteilung ersetzt werden.

=

3. Unbekannte Verteilung und bekannte Varianz

=

Ist die Verteilung des Merkmals X unbekannt, aber die Varianz varX bekannt, verwendet man bei einem n > 30 die standardnormalverteilte Prüfgröße

Wir erhalten die Entscheidungsregeln analog zu 1.

=

4. Unbekannte Verteilung und unbekannte Varianz

=

Sind Verteilung und Varianz des Merkmals X in der Grundgesamtheit unbekannt, verwendet man für n > 50 die standardnormalverteilte Prüfgröße

Wir verwenden die Entscheidungsregeln analog zu 1.

This article is issued from Wikibooks. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.