Moll leitet sich vom lateinischen Wort "mollis" ab und bedeutet soviel wie „weich“. Dabei kann es sich um eine Tonart, eine Tonleiter oder einen Akkord handeln.

Es werden drei Arten von Molltonarten unterschieden
  1. natürliches Moll
  2. harmonisches Moll
  3. melodisches Moll

Das natürliche Moll

Zu jeder natürlichen Molltonart gibt es genau eine Dur-Tonart, die den gleichen Tonvorrat (also die gleichen Notennamen, mit den gleichen Vorzeichen) hat.

Beispiel

Die Töne der C-Dur-Tonleiter sind

C D E F G A H C

Es befinden sich markante Halbtonschritte zwischen den Tönen E-F und H-C.

Musiknoten sind vorübergehend deaktiviert.

Die parallele A-Moll-Tonleiter beginnt eine kleine Terz (3 Halbtöne) vor dem Grundton der parallelen C-Dur-Tonleiter. Die Töne der natürlichen A-Moll-Tonleiter sind

A H C D E F G A

Die Halbtonschritte bleiben in der natürlichen Molltonleiter zwischen den Tönen H-C und E-F erhalten.

Musiknoten sind vorübergehend deaktiviert.

Musikstücke in Dur müssen aber nicht zwangsläufig mit dem Grundton der Dur-Tonleiter beginnen oder enden (hier das C). Demnach müssen Musikstücke in Moll ebenfalls nicht zwangsläufig mit dem Grundton der Moll-Tonleiter enden. Daher ist es oftmals einfacher, sich an den Akkorden zu orientieren, mit denen man die Musikstücke begleitet.

Ist das tonale Zentrum eines Musikstückes ein Dur-Akkord, so handelt es sich um eine Dur-Tonleiter.

Ist das tonale Zentrum eines Musikstückes ein Moll-Akkord, so handelt es sich um eine Moll-Tonleiter.

Das harmonische Moll

Im Gegensatz zu einer Dur-Tonleiter hat eine Molltonleiter einen kleinen Nachteil. In der Durtonleiter hat der Halbtonschritt vor dem Grundton (H-C in der C-Dur-Tonleiter) einen auflösenden Effekt. Dem Ganztonschritt in der Molltonleiter (G-A in der A-Molltonleiter) fehlt diese Eigenschaft. Daher gibt es in der natürlichen Molltonleiter nicht die Schlusswirkung, die eine Dur-Tonleiter hat. Die Dominante Em in der A-Moll-Tonart kann mit ihrem Akkordton G nicht die gleiche Spannung aufbauen, um sich zum Grundakkord Am aufzulösen, wie es die Dominante G-Dur mit ihrem Akkordton H in der C-Dur-Tonleiter kann. Nun hatte man aber den Wunsch, dass auch die Moll-Tonleiter einen Leitton hat, der eine Spannung aufbauen kann, die sich dann zum Grundton hin auflöst. Also erhöht man in der Moll-Tonleiter künstlich den siebten Ton um einen Halbtonschritt. In der Am-Tonleiter wird der natürliche Ton G künstlich zu einem G# erhöht. Dadurch erhält man einen Halbtonschritt zwischen dem so entstandenen Leitton G# und dem Grundton der Moll-Tonleiter A.

A H C D E F G# A
Musiknoten sind vorübergehend deaktiviert.
This article is issued from Wikibooks. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.